21. November | Mariä Opferung
Amalia, Rufus
Mariä Opferung trüb und nass, ist auf den Winter kein Verlass, ist er aber klar und hell, kommt er als eisiger Gesell.
Palmsonntag
Osterbräuche

Palmbuschen

von Clemens Gull

Der Palmbuschen ist nicht nur ein frühlingshaftes Symbol, sondern bringt auch zahlreiche Volksglauben und Bräuche mit sich. Er bringt in der ländlichen Gegend Schutz für Vieh und Hof aber auch Schutz bei Gewitter. In der katholischen Tradition steht der Palmbusch auch für den Palmzweig, Palmwedel welcher beim Einzug Jesu in Jerusalem geschwenkt wurde.

Die Herkunft des Palmbuschen

Mit bunten Palmbuschen wird am Palmsonntag der Beginn der Karwoche gefeiert. Gleichgültig ob gekauft oder selbst gebunden, traditional werden sieben unterschiedliche und immergrüne Zweige zu einem Buschen gebunden.

  • Wacholder (Schutz vor der Pest),
  • Eibe (Schutz vor Hexen),
  • Stechpalme (Schutz vor Dämonen),
  • Thuje (allgemeine Abwehr),
  • Palmkätzche (Segenszweig),
  • Buchsbaum (Segenszweig) und
  • Haselnuss (als Stecken zum Tragen, Schutz vor Blitzen)

Am Palmsonntag, genau eine Woche vor Ostern, mit Beginn der Karwoche gedenken Christen an diesem Tag an den Einzug Jesus in Jerusalem.

Schutz und Segen für Haus und Acker

In einigen Regionen trägt man den Palmbuschen nach der Weihe bei der Messe am Palmsonntag (Sonntag vor Ostern)dreimal ums Haus. Der Volksglaube besagt, dass dies Schutz vor Blitz, Feuer, Krankheit und Unglück bringen soll. Gesegnete Palmzweige werden auch in den Acker gesteckt, um eine gute Ernte zu erbitten. Einzelne Zweige werden an das Vieh verfüttert, um auch für sie den Segen für das kommende Jahr zu erhalten.

Traditionen in der guten Stube

Ein weit verbreiteter Brauch ist es, einzelne Zweige zu Hause in der guten Stube hinter dem Kreuz im Herrgottswinkel oder an der Haustüre zu befestigen. Dies dient nicht nur der Dekoration, sondern symbolisiert auch den Wunsch nach Schutz und Segen im eigenen Zuhause.

Gottes Schutz bei Gewitter

Bei aufziehenden Gewittern ist es in manchen Traditionen üblich, einen Zweig der geweihten Ästchen zu verbrennen, um Gottes Schutz zu erbitten. Diese rituelle Handlung wird als Schutz vor den Unbilden des Wetters und als Symbol des Vertrauens in göttlichen Beistand durchgeführt.

Aschenkreuz am Aschermittwoch

Die gesegneten Palmzweige des Vorjahres finden eine weitere Verwendung am Aschermittwoch. In vielen Gemeinden werden sie in die Kirche gebracht, dort verbrannt, und die entstehende Asche wird gesammelt. Der Pfarrer zeichnet dann den Gläubigen am Aschermittwoch das Aschenkreuz auf die Stirn, als Zeichen der Buße und des Beginns der Fastenzeit.

Der Palmbuschen trägt nicht nur zur frühlingshaften Atmosphäre bei, sondern ist auch mit tief verwurzelten Volksglauben und Bräuchen verbunden. Von Schutz und Segen für Haus und Acker bis hin zu symbolischen Handlungen in Zeiten von Gewittern und der Fastenzeit – diese Bräuche geben den Menschen eine Verbindung zu Natur, Spiritualität und Tradition.