5. Dezember
Anno, Gerald, Modestos, Niels, Reinhard, Sola
Ein dunkler Dezember bringt ein gutes Jahr, ein nasser macht es unfruchtbar.

Adventkranz

Der Ursprung des Adventkranzes lässt sich auf den evangelischen Theologen Johann Wichern zurückführen. Im Jahr 1838 brachte er erstmals ein Wagenrad mit 23 Kerzen (bis zu 24 kleine rote für die Werktage bis Weihnachten und vier dicke weiße für die Sonntage) im Betsaal des Rauhen Hauses, in Hamburg, an.

Der Adventskranz, eine weitverbreitete Tradition in vielen Haushalten, Kirchen und Gemeinden, hat eine faszinierende Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich waren Kränze vor allem in evangelischen Kirchen und Gebetshäusern zu finden, bevor sie später auch in vielen Wohnhäusern Einzug hielten. Die Entwicklung des Adventskranzes nahm jedoch eine interessante Wendung.

Im Jahr 1925 eroberte der Brauch schließlich auch die katholischen Kirchen. Der ursprüngliche „Wichernkranz“ war je nach Länge der Adventszeit mit bis zu 28 Kerzen geschmückt. Jedoch stellte sich heraus, dass nicht jeder genug Platz an der Decke für einen so großen Kerzenkranz hatte. Als Lösung wurde die Anzahl der Kerzen auf die vier großen Kerzen reduziert, eine für jeden Sonntag im Advent.

Die Festlegung auf genau vier Sonntage geht auf Papst Gregor I. im Mittelalter zurück. Er verfügte, dass die Adventszeit, die Vorbereitungszeit auf die Ankunft des Herrn, vier Sonntage umfassen sollte. Diese Entscheidung ermöglichte es den Gläubigen, sich angemessen auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Interessanterweise erhielt jeder Adventssonntag sogar seinen eigenen Namen.

  • 1. Adventsonntag
    Ad te levavi animam meam
    Zu dir erhebe ich meine Seele, Psalm 25,1
  • 2. Adventsonntag
    Populus Sion, ecce Dominus veniet ad salvandas gentes
    Volk von Zion, siehe, der Herr wird kommen, zu retten die Völker, Jesaja 30,19.30
  • 3. Adventsonntag
    Gaudete in Domino semper
    Freut euch im Herrn allezeit, Philipper 4,4
  • 4. Adventsonntag
    Rorate, caeli desuper, et nubes pluant iustum: aperiatur terra, et germinet salvatorem
    Tauet, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten: Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor, Jesaja 45,8

Ein beeindruckendes Beispiel für die Fortführung dieser Tradition findet sich im Rauhen Haus in Hamburg wieder. Dort brennt bis heute ein Adventskranz, so groß wie ein Wagenrad, mit einer Kerze für jeden Tag des Advents. Diese kontinuierliche Praxis zeugt von der Bedeutung und Beständigkeit des Adventskranzes als Symbol der Vorfreude und Vorbereitung auf die festliche Zeit des Jahres.

Barbarazweig

Am Gedenktag der Schutzpatronin der Bergleute werden üblicherweise Zweige von Kirschbäumen abgeschnitten und dann zu Hause ins Wasser gestellt. Die Hoffnung besteht darin, dass sie bis zum Weihnachtstag zu blühen beginnen.

Die Tradition des Barbarazweigschneidens und -aufstellens erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Dieser Brauch, der darauf hofft, dass die Zweige bis zum Heiligen Abend oder sogar genau dann aufblühen, verbreitet nicht nur festliche Stimmung, sondern bringt auch den Duft des Frühlings in die Winterzeit.

Barbarazweige als Vorboten des Frühlings

Für viele ist dieser Brauch aus der Vorweihnachtszeit nicht mehr wegzudenken. Auch ich schätz die Möglichkeit, mit den blühenden Zweigen im Winter einen Hauch von Frühling ins Haus zu holen. Traditionell sind es Kirschzweige, es können aber auch Zweige vom Apfel-, Zwetschken- oder Mandelbaum, von der Forsythie, dem Winterjasmin oder der Rosskastanie sein.

Pflegetipps für blühende Barbarazweige

Damit die Zweige blühen, sollten sie zuvor Frost abbekommen haben. Wenn der Frost ausbleibt, kann man nachhelfen, indem man die Zweige für zwei Tage ins Gefrierfach legt. Ein scharfes Messer oder sogar ein Hammer können dabei helfen, die Zweige vorzubereiten und ihre Aufnahmefähigkeit für Wasser zu erhöhen. Die Zweige sollten schräg angeschnitten und in eine Vase mit lauwarmem Wasser gestellt werden. Regelmäßiger Wasserwechsel und Reinigung der Vase sind wichtig, um Bakterienbildung zu verhindern.

Vom kühlen Raum in den warmen Frühling

Um die Knospen zum Erblühen zu bringen, werden die Zweige zuerst in einem kühlen Raum platziert. Sobald sich die ersten Knospen zeigen, werden die Zweige in einen wärmeren Raum gestellt. Aber nicht direkt an die Heizung oder den Ofen, sonst werden kleinen Knospen gleich wieder austrocknen Zusätzlich brauchen die Barbarazweige genügend Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch das Besprühen der Zweige mit Wasser.

Wenn du alles richtig machst und auch noch das bisschen Glück hast, dann blühen deine Barbarazweige genau am Heilig Abend auf.

Die Legende der Heiligen Barbara

Der Brauch der Barbarazweige ist mit der Überlieferung verbunden, dass die im kalten Winter verdorrten Blüten auf dem Grab der Heiligen Barbara am Abend des 24. Dezembers wieder aufblühen sollten. Die botanischen Fakten stehen dieser Legende gegenüber, aber der Brauch vermittelt dennoch den Zauber eines künstlichen Frühlings und symbolisiert das Grün als Hoffnungsträger in der dunklen Winterzeit.

Barbarazweige sind nicht nur eine festliche Tradition, sondern auch ein zauberhafter Weg, den Frühling ins eigene Zuhause zu bringen. Mit den blühenden Barbarazweigen kann man die Finsternis des Winters durchbrechen und Licht, Leben und die Hoffnung auf Jesus Christus ins Herz des eigenen Heims bringen.

Referenzen, Anklöckeln

Das Referenzen oder auch Referenz gehen ist ein Perchtenbrauchtum um den Höfen und Haushalten im Umkreis der Pass die Referenz zu erweisen und Glück zu bringen.

An Fried, an Reim und an Gsund!

Die Wintergeister, die Schiachperchten mit ihren hässlichen Masken, vertreiben bei ihren Auftritten die bösen Geister, die sich in jede Ritze und in die Ecken des Hofs eingenistet haben. Besonders zwischen den Jahren, wie die Rauhnächte zwischen der Thomasnacht und dem 6. Jänner auch genannt werden, sind sie unterwegs.

Hier finden sich unzählige Gestalten aus dem Alltagsleben der Bevölkerung wie Hobergoas, Bärentreiber, der Winter, Hexe und der Tod und vieles mehr ein. Sie gehen von Hof zu Hof, von Haus zu Haus unter der Leitung ihres Hauptmanns. Beim Hof angekommen führen sie den Perchtentanz auf und erweisen den Hofleut‘ die Referenz. Damit sie vertreiben die bösen Geister und bringen Glück für das kommende Jahr ins Haus.

Weihnachten

Weihnachten ist mehr als nur ein Feiertag – es ist eine Zeit der Besinnung, des Beisammenseins und der Freude. In den Alpenländern, wo die Winter besonders kalt und die Nächte lang sind, hat Weihnachten eine ganz besondere Bedeutung.

Die Weihnachtszeit beginnt mit dem Advent, der vier Wochen vor Weihnachten beginnt. Dies ist eine Zeit der Vorbereitung und Erwartung. Viele Familien haben einen Adventkranz mit vier Kerzen, von denen jede an einem der vier Sonntage vor Weihnachten angezündet wird. Auch werden bereits im Advent die ersten Weihnachtskrippen in Häusern und Kirchen aufgestellt.

Während des Advents, am 6. Dezember liegt der Nikolaustag, welcher mit dem Krampus ausgiebig gefeiert wird.

Der Heilige Abend, der 24. Dezember, ist der Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten. Familien kommen zusammen, um ein festliches Mahl zu teilen, und dann werden die Geschenke, die vom Christkind unter den Christbaum gelegt wurden, ausgepackt. In einigen Ländern ist auch der 25. Dezember, der Christtag, und der 26. Dezember, der Stephanitag, noch arbeitsfrei. Damit teilen sich die Familienfeiern oft auf mehrere Tage auf.

Schiachperchten

Perchten, weibliche Masken- und Sagengestalten, die während der Mittwinterzeit, meist jedoch am 5. Jänner, in verschiedenen Regionen in Erscheinung treten.

Raunächte

Hier handelt es sich um die zwölf Tage vom Christtag (25. Dezember) bis zum Fest „Heilige Drei Könige“ (6. Jänner). In manchen Gebieten beginnen die Raunächte mit der Thomasnacht (20. auf 21. Dezember). Nach dem Volksglauben zog in dieser Zeit die „Wilde Jagd“ über die Felder und auch die „Frau Perchta“ mit ihren Gesellen.

Zeitraum

Wahrscheinlich kommen die Raunächte vom Mondjahr (12 Mondmonate sind 354 Tage). Im Gegensatz zum üblichen „Sonnenkalender“ (besser Gregorianischer Kalender) mit seinen 365 Tagen fehlen hier elf Tage.

Diese 12 Nächte sind in der Mythologie außerhalb der normalen Zeit und Naturgesetze sind außer Kraft gesetzt. Und auch in unserem Raum, wie in vielen anderen, sind hier Rituale und Volksbrauchtum angesiedelt. Da die Zeit dunkel ist, sich viele Mythen darum ranken und in früherer Zeit viel Unerklärliches vorhanden war oder auch Rituale die Gemeinschaft gefördert haben.
Schon seit der frühen Neuzeit hat sich diese Zeit für den Kontakt zu Geistern (ob Austreibung oder Beschwörung), den Kontakt zu Tieren oder auch für das Wahrsagen angeboten.

Die vier wichtigen Raunächte

Auch in den 12 Nächten gibt es welche die wichtiger , als die anderen sind:

  • die Thomasnacht oder Wintersonnenwende (21. auf 22. Dezember)
  • der Heilige Abend (24. auf 25. Dezember)
  • die Nacht des Silvestertags (31. Dezember auf 1. Jänner)
  • die Nacht auf den Dreikönigstag (5. auf 6. Jänner)

D’ Raunacht sand vier,
zwoa foast und zwoa dirr

Oberösterreichische Redewendung
Räuchern in den Raunächten
Räuchern in den Raunächten