24. November
Albert, Andreas, Flora, Herta
Fängt der Winter früh an zu toben, ist er im Dezember nicht mehr zu loben.
Salzburger Festungs-Prangerstutzen-Schützen, Anschießen zu einem runden Geburtstag
Lärmbräuche

Prangerstutzen

von Clemens Gull

Prangerstutzen, als Handböller, spielen eine bedeutende Rolle im Brauchtum und werden den Lärmbräuchen zugeordnet. Das Schießen mit Prangerstutzen ist ausschließlich den „Festschützen“ vorbehalten und darf nur in gemeldeten Vereinen praktiziert werden. Die Handböller sind Vorderlader, die 50 bis 70 cm lang und 15 bis 30 kg schwer sind, und sie werden mit Schwarzpulver betrieben.

Die Prangerschützen rücken zu allen großen weltlichen und kirchlichen Festen des Jahres- und Lebensbrauchtums aus. Auch beim Empfang von hohen Gäste, bei Gratulationen bei Hochzeiten und Geburtstagen oder für Ehrerweisungen bei Beerdigungen werden Prangerstutzen eingesetzt.

Das Prangerstutzenschießen ist Teil der sogenannten Lärmbräuche, die dazu dienen, Freude auszudrücken und einen festlichen Charakter zu verleihen. Die Ursprünge dieses Brauchs können bis ins späte 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden, basierend auf einer eingravierten Jahreszahl in einem Stutzenrohr.

Aufgrund der Verwendung von Schwarzpulver darf dieser Brauch nur in behördlich genehmigten Vereinen ausgeübt werden. Die Herstellung der Stutzen selbst unterliegt der Gewerbeordnung. Früher galten die festlichen Kanonenschüsse, die von den Armeen der Herrscher bei besonderen Ereignissen abgefeuert wurden, als Vorbilder. Einige Regionen praktizieren diese Tradition sogar noch heute. Mit der technischen Entwicklung wurde der Prangerstutzen schließlich zu einer Art gewehrähnlichem Gegenstand.

Anschießen eines runden Geburtstags im Jänner 2024 der Salzburger Festungs-Prangerstutzen-Schützen

Silvesteranschießen in Salzburg, Silvester 2022