21. November | Mariä Opferung
Amalia, Rufus
Mariä Opferung trüb und nass, ist auf den Winter kein Verlass, ist er aber klar und hell, kommt er als eisiger Gesell.
Friedhofsbesuch zu Allerheiligen
Sonstige Bräuche

Allerheiligen

von Clemens Gull

Allerheiligen ist kein Tag der Trauer, sondern ein Fest, das das neue Leben feiert, in das die Heiligen und Seligen eingetreten sind. In Österreich ist Allerheiligen nicht nur ein wichtiger Feiertag der römisch-katholischen Kirche, sondern auch ein gesetzlicher und arbeitsfreier Feiertag. An diesem stillen Feiertag sind Tanzveranstaltungen, Märkte, Messen und Volksfeste untersagt.

In Salzburg wird Allerheiligen auf besondere Weise begangen. Die Menschen nutzen diesen Tag, um ihrer Verstorbenen zu gedenken und die Gräber ihrer Lieben zu schmücken. Traditionell werden die Gräber mit Blumen, insbesondere Chrysanthemen oder Erika, und Kerzen dekoriert. Diese Symbole stehen für das Licht des neuen Lebens und die Hoffnung auf die Auferstehung.

Ein wichtiger Bestandteil des Brauchtums ist der Besuch der Friedhöfe. Familien versammeln sich, um gemeinsam zu beten und der Verstorbenen zu gedenken. In vielen Gemeinden finden spezielle Gottesdienste und Andachten statt, bei denen die Namen der Verstorbenen verlesen werden. Diese Zeremonien schaffen eine Atmosphäre des Trostes und der Gemeinschaft.

In Salzburg gibt es auch die Tradition des “Seelenbrotes”. Dieses Brot wird gebacken und an Bedürftige verteilt, um an die Seelen der Verstorbenen zu erinnern und ihnen zu gedenken. Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe und der Verbundenheit mit den Verstorbenen.

Allerheiligen ist somit ein Tag des Innehaltens und der Besinnung, aber auch ein Tag der Hoffnung und des neuen Lebens. Die Traditionen und Bräuche, die in Salzburg gepflegt werden, tragen dazu bei, die Erinnerung an die Verstorbenen lebendig zu halten und die Gemeinschaft zu stärken.