21. November | Mariä Opferung
Amalia, Rufus
Mariä Opferung trüb und nass, ist auf den Winter kein Verlass, ist er aber klar und hell, kommt er als eisiger Gesell.
Fusswaschung
Dankbarkeitsbräuche

Fußwaschung

von Clemens Gull

Die Fußwaschung ist ein fester Bestandteil der liturgischen Bräuche am Gründonnerstag. Bis 1956 war diese Zeremonie ausschließlich Bischöfen und Äbten vorbehalten und wurde daher hauptsächlich in den Kathedralen der Bischofssitze durchgeführt. Mit der Reform der Karwochenliturgie wurde dieses Ritual jedoch für alle Kirchen zugänglich gemacht, wobei die Entscheidung über die Durchführung nun den einzelnen Pfarrämtern überlassen wird.

Diese Änderung spiegelt eine Öffnung und Demokratisierung der liturgischen Praxis wider, die es ermöglicht, dass mehr Gläubige an diesem Ritus teilnehmen können. Die Fußwaschung symbolisiert die Demut und den Dienst am Nächsten, wie es Jesus Christus seinen Jüngern vorlebte. Durch die Einbeziehung aller Kirchen wird diese Botschaft der Nächstenliebe und Bescheidenheit weiter verbreitet und vertieft.

In vielen Gemeinden hat sich die Fußwaschung zu einem bewegenden und verbindenden Moment entwickelt, der die Gemeinschaft stärkt und die Bedeutung des Dienens in den Vordergrund stellt. Es ist eine Gelegenheit, innezuhalten und sich der tiefen spirituellen Bedeutung dieses Ritus bewusst zu werden, der uns daran erinnert, dass wahre Größe im Dienst am anderen liegt.

Die erneuerte Praxis der Fußwaschung am Gründonnerstag ist somit nicht nur eine Rückbesinnung auf alte Traditionen, sondern auch ein Schritt in Richtung einer inklusiveren und gemeinschaftlicheren Kirche.