24. November
Albert, Andreas, Flora, Herta
Fängt der Winter früh an zu toben, ist er im Dezember nicht mehr zu loben.
Sebastiani-Schnapserl
Gesundheitsbräuche

Sebastiani-Schnapserl

von Clemens Gull

Im salzburgerischen Pinzgau ist es zur Tradition geworden, am 20. Jänner ein kleines Schnapserl zu Ehren des heiligen Sebastian zu genießen und dabei auf das Wohl und die Gesundheit anzustoßen. Die Beweggründe für diese liebenswerte Gepflogenheit, die sich an diesem festlichen Tag abspielt, sind natürlich die eigene Gesundheit

Wenn also der 20. Jänner da ist, wird die regionale Gemeinschaft aktiv und widmet sich dem „Schnapseln“, einer charmanten Tradition, die vor allem dazu dient, das eigene Wohlbefinden zu pflegen. An diesem speziellen Tag, der als Sebastiani bekannt ist, kommt die Menschen zusammen, um in fröhlicher Runde auf die Gesundheit und das Wohl aller Anwesenden anzustoßen. Die Wahl des Datums ist dabei keineswegs dem Zufall überlassen, sondern steht in engem Zusammenhang mit der Verehrung des heiligen Sebastian.

Schon die griechische Mythologie meint, dass Menschen mit Pest, von Pfeilen eines erzürnter Gottes getroffen wurden. Durch sein Pfeilmartyrium gilt der heilige Sebastian seit dem Mittelalter als Schutzpatron bei Krankheiten.

Zu seinen Ehren entstanden viele Bräuche, die auch noch oder wieder gelebt werdeb. Der Sebastianischnaps wird noch immer nach der Kirchzeit oder zuhause in der Familie getrunken. Man stößt dabei zu Ehren des heiligen Sebastian auf die Gesundheit an, traditionell entweder mit einem Holler-, Moosbeer-, Vogelbeer- oder Enzianschnaps.

Neben dem Gesundheitsschnaps war früher auch ein Nähverbot Sebastianitag verbreitet

So wird aus Dienten berichtet, dass dort am Sebastianitag die Frauen Feiertag haben und unter keinen Umständen eine Nadel anrühren, da sie der Auffassung sind, man könnte damit dem Heiligen wehe tun.

Salzburger Volksbräuche, Salzburger Druckerei, Karl Zinnburg, 1971