10. Februar
Georg, Scholastika, Sigmar, Wilhelm
Regen im Februar bringt flüssig Dünger fürs Jahr.

Materl

Eine katholische kleine Gedenkstätte in der freien Landschaft. Sie erinnern meist an eine Verstorbene oder einen Verstorbenen, die an der Stelle verstorben oder verunglückt sind. Oft sind sie an Wanderwegen, Wegränder oder anderen gefährlichen Stellen in der Landschaft zu finden.

Suppenbrunzer, Heiligen-Geist-Taube

In vielen Stuben repräsentiert eine hölzerne, kunstvoll geschnitzte Taube den heiligen Geist. Diese Figur wird meistens direkt über dem Esstisch aufgehängt.

Früher wurde an diesem Tisch gemeinsam gegessen, wobei die bäuerliche Familie mit dem Gesinde rund um einen Suppentopf saß, der mitten auf dem Tisch stand. Und hier kommt die Physik ins Spiel. Die heiße Suppe dampfte, der Dampf stieg auf und kondensierte an der Taube, der Heiligen-Geist-Figur da diese kalt war. In der Folge tropfte es von der Taube wieder in den Suppentopf.

Nothelfer

Die 14 Nothelfer sind eine Gruppe von Heiligen, die im Mittelalter besonders in Süddeutschland und Österreich verehrt wurden. Sie werden in schwierigen Notlagen angerufen und gelten als tatkräftige Fürbitter und Helfer. Die Gruppe besteht aus elf männlichen und drei weiblichen Heiligen, die meist als Märtyrer starben.

  1. Achatius – 8. Mai
    Helfer bei Todesangst
  2. Ägidius – 1. September
    Helfer bei der Beichte und der stillenden Mütter
  3. Barbara – 4. Dezember
    Schutzpatronin der Bergleute und Helferin bei Blitzschlag
  4. Blasius – 3. Februar
    Helfer bei Halskrankheiten
  5. Christophorus – 24. Juli
    Schutzpatron der Reisenden
  6. Cyriacus – 8. August
    Helfer in der Stunde des Todes
  7. Dionysius – 9. Oktober
    Helfer bei Kopfschmerzen
  8. Erasmus – 2. Juni
    Helfer bei Magenkrankheiten
  9. Eustachius – 20. September
    Helfer in schwierigen Situationen
  10. Georg – 23. April
    Schutzpatron der Ritter und Soldaten
  11. Katharina – 25. November
    Schutzpatronin der Gelehrten
  12. Margareta – 20. Juli
    Schutzpatronin der Wöchnerinnen
  13. Pantaleon – 27. Juli
    Schutzpatron der Ärzte
  14. Vitus – 15. Juni
    Helfer bei Epilepsie und Nervenkrankheiten

Diese Heiligen werden in der katholischen Kirche als Schutzpatrone im Gebet angerufen.

Kropfkette

Dies ist eine breite Kette welche zum Dirndl oder der regionalen Tracht getragen wird. In früherer Zeit diente die Kette zum Verdecken eines Kropfes (Vergrößerung der Schilddrüse auf Grund von Jodmangel).

Meistens wurde dieser Schmuck in Tirol und der Stiermark getragen. Findet aber jetzt als modisches Accessoire auch verbreitung in den anderen Regionen.

Dirndl

Das heutige Dirndlgwand entwickelte sich aus der bäuerlichen Tracht zu einer Art Alltagstracht mit leichteren Stoffen. Maßgeblich beteiligt waren das Sportmodenhaus Lanz aus Salzburg und die Salzburger Festspiele in den 1930er Jahren an der Verbreitung des Dirndls beteiligt.

Heute ist es der Mode und den regionalen Ausprägungen unterworfen. Wobei hier immer wieder die Diskussion über das „authentische Dirndl“ bzw. die „authentische Tracht“ geführt wird, aber nie beantwortet werden kann. Auch der Platz der Schleife an der Schürze führt zu Diskussionen und kann sich auch regional unterscheiden. Generell gilt jedoch folgendes (Sicht von der Trägerin):

Links gebunden

Die Trägerin ist ungebunden und offen für neue Kontakte oder sogar Flirts.

Schleife links – Glück bringt’s!

Rechts Gebunden

Vergeben, gebunden oder auch an keiner Kontaktaufnahme interessiert.
Ursprünglich galt als vergeben nur, wer bereits verheiratet war, aber diese Sicht hat sich aber glücklicherweise gelockert.

Vorne gebunden

Die klassische Bedeutung der vorne, in der Mitte gebundenen Schleif zeigt, dass die Trägerin (noch) Jungfrau oder heiratswillig ist. Heutzutage binden hauptsächlich Kinder und junge Mädchen ihre Schleife vorne in der Mitte. Wenn der Beziehungsstatus nicht in alle Welt getragen werden soll, binden Frauen die Schürze in der Mitte.

Hinten gebunden

Als verwitwet gilt wer die Schleife im Rücken in der Mitte binden. Aber auch Kellnerinnen oder Mitarbeiterinnen in der Gastronomie tragen Ihre Dirndl-Schleife meistens hinten gebunden damit sie nicht dauern stört.

Allerheiligengebäck, Seelengebäck, Gebildbrod

Je nach Region und Gruppe wurde dieses Gebäck anders genannt. In Wien oder Graz war es auch der Heiligenstriezel der von den lokalen Bäckern an die Kunden verteilt wurde. Allen gemeinsam ist, sie wurden nie verkauft, sondern immer verschenkt.

Gebildbrote wurden beispielsweise in Oberösterreich oder Tirol den Patenkindern vom Paten überreicht. In Hallein (Salzburg, Tennengau) wurden früher die sogenannten Seelenbrezeln an die Kreuze am Grab lieber Verstorbener gehängt.

God, Godl

Der Dialektbegriff “God” oder “Godl” stammt aus dem österreichischen und bayerischen Sprachraum und bedeutet “Pate” oder „Patin“. Diese Begriffe werden oft im Zusammenhang mit der Taufe verwendet, wobei der Pate oder die Patin eine wichtige Rolle in der religiösen Erziehung des Kindes übernimmt.

Heute werden üblicherweise ein Pate und eine Patin gebeten die Funktion zu übernehmen. Neben der religiösen Erziehung hat der God, die Godl auch die Begleitung des Kindes in das Leben als Erwachsener. Hier ist aber nicht die Erziehung im Vordergrund, sondern der Beistand.

Sollte ein Elternteil durch schwere Krankheit oder gar Tod ausfallen, übernimmt God oder Godl einen Teil des Platzes um die Zukunft des Kindes zu sichern.

Hoagascht

Ist im Bayrischen, Salzburgischen und bis ins Südtirol gebräuchlich. Grundlegend war es ein Treffen, eine Unterhaltung außerhalb der eigenen vier Wände. Man tauschte sich aus und es war üblich hier keine Streitigkeiten zu pflegen.

In neuerer Zeit werden auch Musikantentreffen oder andere Treffen rund ums Brauchtum mit dem Begriff Hoagascht zu bezeichnen. Damit wird einfach auf die Gemütlichkeit dieser Zusammenkünfte angespielt. Auch Gasthäuser und Fernsehsender nutzen diesen Begriff immer mehr, da er eine typische gemütliche Heimatverbundenheit ausdrückt.

Er dürfte sich von den beiden Begriffen Hoam, Homat (für deheim, Heimat) und Goarden (Garten) ableiten. Früher hatte jeder Hof eine Bank neben dem Eingang stehen, auf der die seltenen Pausen verbracht wurden oder auch die Altbäuerin und der Altbauer saßen. Man setzt sich dazu und konnte sich gemütlich unterhalten, Erfahrungen austauschen oder einfach „heimkommen“.

Erntedankkrone

Früher überreichten Gesinde und Erntearbeiter den Bauern nach Abschluss der Erntearbeiten einen Kranz aus geflochtenem Getreide, woraufhin sie meist ein Festessen erhielten. Dieser Brauch lebt heute in der festlich geschmückten Erntekrone weiter, einer vier- oder sechsbogigen Bügelkrone, die während der Prozession in die Kirche getragen wird.

Die Erntedankkrone ist fester Bestandteil des Erntedankfests im September.

Bratwürstelsonntag

Ist der erste Adventsonntag und wir vorwiegend in Oberösterreich gefeiert. Es war einer der ersten Schlachttermine um das Fleisch bis Weihnachten rechtzeitig räuchern zu können. Bis zur Erfindung des Kühlschranks wurde immer in der kalten Jahreszeit geschlachtet. Darum war es eine Art Feiertag, wenn es die ersten frischen Würste gab.