17. Februar
Alexius, Lukas
Lässt der Februar Wasser fallen, so lässt’s der März gefrieren.

Allerheiligen

Allerheiligen ist kein Tag der Trauer, sondern ein Fest, das das neue Leben feiert, in das die Heiligen und Seligen eingetreten sind. In Österreich ist Allerheiligen nicht nur ein wichtiger Feiertag der römisch-katholischen Kirche, sondern auch ein gesetzlicher und arbeitsfreier Feiertag. An diesem stillen Feiertag sind Tanzveranstaltungen, Märkte, Messen und Volksfeste untersagt.

In Salzburg wird Allerheiligen auf besondere Weise begangen. Die Menschen nutzen diesen Tag, um ihrer Verstorbenen zu gedenken und die Gräber ihrer Lieben zu schmücken. Traditionell werden die Gräber mit Blumen, insbesondere Chrysanthemen oder Erika, und Kerzen dekoriert. Diese Symbole stehen für das Licht des neuen Lebens und die Hoffnung auf die Auferstehung.

Ein wichtiger Bestandteil des Brauchtums ist der Besuch der Friedhöfe. Familien versammeln sich, um gemeinsam zu beten und der Verstorbenen zu gedenken. In vielen Gemeinden finden spezielle Gottesdienste und Andachten statt, bei denen die Namen der Verstorbenen verlesen werden. Diese Zeremonien schaffen eine Atmosphäre des Trostes und der Gemeinschaft.

In Salzburg gibt es auch die Tradition des “Seelenbrotes”. Dieses Brot wird gebacken und an Bedürftige verteilt, um an die Seelen der Verstorbenen zu erinnern und ihnen zu gedenken. Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe und der Verbundenheit mit den Verstorbenen.

Allerheiligen ist somit ein Tag des Innehaltens und der Besinnung, aber auch ein Tag der Hoffnung und des neuen Lebens. Die Traditionen und Bräuche, die in Salzburg gepflegt werden, tragen dazu bei, die Erinnerung an die Verstorbenen lebendig zu halten und die Gemeinschaft zu stärken.

Dirndgwandlsonntag

Erstmals in Niederösterreich im Jahr 2009 einen Dirndlgwandlsonntag rund um den 13. September (2. Sonntag im Spetember) aus. Es sollte als Zeichen der Gemeinsamkeit die Tracht (eben im Dirndl und in Lederhose oder Trachtenanzug)zum Kirchgang angezogen werden. Die Aktion war so erfolgreich, dass sie sich schrittweise auf immer mehr Regionen in Österreich ausbreitet.

Als Tag wurde bewusst die Heilige Notburga ausgewählt, die sie als Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft verehrt wird. In zahlreichen Bundesländern gilt sie auch als Patronin der Trachtenträger und -förderer.

Martinsumzug

Der Sankt-Martins-Tag geht zurück auf Martin von Tours, der im 4. Jahrhundert n. Chr. lebte. Er war der dritte Bischof von Tours und ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche. Der heilige Martin ist er für seine Nächstenliebe und Barmherzigkeit bekannt. Viele Lieder, Geschichten und Gemälde erzählen davon, wie er einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels gab.

Ein zentrales Element des Sankt-Martins-Tages ist der Laternenumzug, der auf die Lichterprozession zurückgeht, die am 11. November 397 die Überführung von Martins Leichnam per Boot nach Tours begleitete. Kinder ziehen mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Manchmal wird der Umzug von einem Reiter in rotem Mantel auf einem weißen Pferd angeführt, der die Mantelteilung nachstellt.

Der Laternenumzug ist ein besonderes Highlight des Sankt-Martins-Tages. Kinder basteln in den Wochen vor dem Fest bunte Laternen, die sie stolz bei den Umzügen tragen. Diese Laternen sind oft kunstvoll gestaltet und leuchten in den verschiedensten Farben. Während des Umzugs singen die Kinder traditionelle Martinslieder wie “Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne” und „Ich geh mit meiner Laterne“.

Ich geh‘ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir.

Mit Lichtern hell sind wir zur Stell,
rabimmel, rabammel, rabumm.

Ich geh‘ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir.

Mein Licht ist schön, könnt Ihr es sehn?
Rabimmel, rabammel, rabumm.

Ich geh‘ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir.

Ich trag mein Licht, ich fürcht mich nicht!
Rabimmel, rabammel, rabumm.

Ich geh‘ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir.

Mein Licht brennt aus, wir gehn nach Haus.
Rabimmel, rabammel, rabum

Volkslied

Ein weiterer Höhepunkt des Umzugs ist die Darstellung der Mantelteilung. Ein Reiter, der den heiligen Martin darstellt, teilt symbolisch seinen Mantel mit einem Bettler. Diese Szene erinnert an die berühmte Legende und vermittelt den Kindern die Werte der Nächstenliebe und Barmherzigkeit.

Der Sankt-Martins-Umzug ist ein beliebtes Ereignis in vielen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Die Umzüge finden meist am 11. November oder an den Tagen davor oder danach statt. Neben den Laternenumzügen gibt es oft auch Martinsfeuer oder eine Martinigans, bei denen Kinder und Erwachsene zusammenkommen, um die Geschichte des heiligen Martin zu feiern und sich an seiner Nächstenliebe zu erinnern.

Gansl Essen

Das traditionelle Gänseessen am Martinstag hat mehrere Erklärungsansätze und Legenden. Historisch wurde die Lehnspflicht vom Vasallen an seinen Lehnsherrn am Martinstag (11. November) fällig, und diese Abgabe war häufig eine Gans, die als Festessen diente. Eine Legende aus dem 16. Jahrhundert besagt, dass Martin von Tours sich vor der Ernennung zum Bischof in einem Gänsestall versteckte, weil er sich für unwürdig hielt. Durch ihr lautes Schnattern verrieten die Gänse ihn.

An den heiligen Martin erinnert ab auch eine Prozession, welche gerne mit Kindern gefeiert wird.

Erntedank

Erntedank ist ein kirchliches Fest im Herbst, bei dem für die Ernte des Jahres gedankt wird. Die Feierlichkeiten finden in den Pfarren zu unterschiedlichen Terminen statt, meist an einem Sonntag zwischen Ende September (Michaelitag am 29. September) und Mitte Oktober. Häufig wird Erntedank jedoch am ersten Sonntag im Oktober begangen.

Typischerweise beginnt das Fest mit einer feierlichen Prozession zur Kirche. Dabei werden eine kunstvoll gestaltete Erntekrone sowie Erntegaben wie Brot, Eier, Honig, Wein, Blumen und verschiedene Feld- und Gartenfrüchte mitgeführt und gesegnet. Am Festzug beteiligen sich oft Musikkapellen, Kindergartenkinder, SchülerInnen, MinistrantInnen, Trachtengruppen, die Landjugend sowie die Bauern- und Jägerschaft. Viele Menschen bringen Körbe mit Obst, Gemüse oder Brot zur Segnung mit. Manchmal wird das Erntedankfest durch Frühschoppen, Pfarrfeste oder Kirtage zu einem großen Ereignis. Im Salzburger Raum wird gerne ein Stück Brot als Zeichen des Danks nach der Festmesse verteilt.

Das heutige kirchliche Erntedankfest hat seine Wurzeln in einem weltlichen Brauch des bäuerlichen Arbeitslebens, den die Kirche im 18. Jahrhundert übernahm.

Sankt Kathrein stellt den Tanz ein

Der Merkspruch „Sankt Kathrein stellt den Tanz ein“ zeigt somit an, dass nun eine Zeit des Fastens und der Einkehr beginnt. Darum wird an diesem Tag ein letzter Tanzabend veranstaltet. Heimat- oder Trachtenvereine laden zu traditionellen Volkstänzen ein um noch einmal vor der Fastenzeit ausgelassen zu feiern.

Dieser Brauch in den deutschsprachigen Alpenländern gepflegt. Hier gibt es drei bekannte Kathreintänze

  • Wiener Kathreintanz
  • Münchner Kathreintanz
  • Meraner Kathreintanz

Dies sind aber nur die bekanntesten, denn es gibt in vielen Orten im Alpenvorland diese Tanzveranstaltung. Die Kleiderordnung bei den Kathreintänzen ist natürlich Tracht!

Prangerstutzen

Prangerstutzen, als Handböller, spielen eine bedeutende Rolle im Brauchtum und werden den Lärmbräuchen zugeordnet. Das Schießen mit Prangerstutzen ist ausschließlich den „Festschützen“ vorbehalten und darf nur in gemeldeten Vereinen praktiziert werden. Die Handböller sind Vorderlader, die 50 bis 70 cm lang und 15 bis 30 kg schwer sind, und sie werden mit Schwarzpulver betrieben.

Die Prangerschützen rücken zu allen großen weltlichen und kirchlichen Festen des Jahres- und Lebensbrauchtums aus. Auch beim Empfang von hohen Gäste, bei Gratulationen bei Hochzeiten und Geburtstagen oder für Ehrerweisungen bei Beerdigungen werden Prangerstutzen eingesetzt.

Das Prangerstutzenschießen ist Teil der sogenannten Lärmbräuche, die dazu dienen, Freude auszudrücken und einen festlichen Charakter zu verleihen. Die Ursprünge dieses Brauchs können bis ins späte 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden, basierend auf einer eingravierten Jahreszahl in einem Stutzenrohr.

Aufgrund der Verwendung von Schwarzpulver darf dieser Brauch nur in behördlich genehmigten Vereinen ausgeübt werden. Die Herstellung der Stutzen selbst unterliegt der Gewerbeordnung. Früher galten die festlichen Kanonenschüsse, die von den Armeen der Herrscher bei besonderen Ereignissen abgefeuert wurden, als Vorbilder. Einige Regionen praktizieren diese Tradition sogar noch heute. Mit der technischen Entwicklung wurde der Prangerstutzen schließlich zu einer Art gewehrähnlichem Gegenstand.

Anschießen eines runden Geburtstags im Jänner 2024 der Salzburger Festungs-Prangerstutzen-Schützen

Silvesteranschießen in Salzburg, Silvester 2022